Poetikdozentur digital

Mit einer Video-Gesprächsreihe präsentiert sich die Ricarda Huch Poetikdozentur der TU Braunschweig in diesem Jahr erstmals digital. Sasha Marianna Salzmann, Roman- und Theaterautorin, Essayistin, Theatermacherin und Kuratorin am Maxim Gorki Theater, war im Herbst vergangenen Jahres für ihr bisheriges Werk mit dem Preis der Ricarda Huch Poetikdozentur für Gender in der literarischen Welt 2020 ausgezeichnet worden. Die traditionsgemäß flankierende Gesprächs- und Vortragsreihe war ursprünglich für Juni und Juli 2020 geplant. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie findet sie diesmal im Online-Format statt.

Dazu laden die Preisinitiatoren – die Stadt Braunschweig, die Fakultät für Geistes- und Erziehungswissenschaften der Technischen Universität Braunschweig, das Braunschweiger Netzwerk für Gender und Diversity Studies und das Institut für Braunschweigische Regionalgeschichte und Geschichtsvermittlung – alle Interessierten auf ihre Webseiten ein: www.braunschweig.dewww.tu-braunschweig.de und http://gender.rz.tu-bs.de. Die thematisch hochaktuellen Gespräche von Sasha M. Salzmann mit ihren Gästen werden in zwei Videoformat-Sequenzen gebracht.

Das Gespräch mit Sabine Hark, Professorin für Soziologie mit einem Schwerpunkt auf Geschlechterforschung an der TU Berlin, thematisiert, welche Lektüren für die Gesprächspartnerinnen und –partner einschneidende Erlebnisse waren und was sie in der Literatur besonders berührt. Dabei werden in der Diskussion Fragen wie „Was ist queer oder queere Literatur?“ verhandelt. Der Titel „Brüderhorde“ greift einen Begriff aus der Kulturtheorie von Sigmund Freud auf: Welche Bedeutung hat dieses Konzept aus feministischer Perspektive heute – und was hat es mit Corona zu tun?

Im zweiten Video interviewt der Dramatiker Necati Öziri, seit 2017 Dramaturg und Leiter des Internationalen Forums bei den Berliner Festspielen, die Preisträgerin. In diesem Interview geht es unter anderem um die Bedeutung von Erinnerung für die Identitätsbildung und das Erzählen, um den Umgang mit Gewalt in Texten des 18. Jahrhunderts, um den Aktualitätsbezug der Literatur und ihre Rolle für die Zukunftsbildung. Eng damit verknüpft diskutieren die beiden die titelgebende Frage: „Für wen schreiben wir?“.

Die aktuell aufgezeichneten Gespräche werden auf den Internetseiten der Preisinitiatorinnen und -initiatoren sowie auf dem Youtube-Kanal der TU Braunschweig eingestellt.

Zum Originalbeitrag vom 20.07.2020

 

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